Kapitel 9 Meine irdische Zeit

Zum Ende möchte ich mit meinem Leben und mit dem, was meine Geschichte ausmacht, abschließen.
Ich stelle dieses Kapitel mit Absicht nach hinten, da es für die Botschaft nicht relevant ist, aber vielleicht den einen oder anderen Leser interessieren könnte.
Die Geschichte über mein Leben ist sehr schonungslos ehrlich geschrieben, ohne Mitleid zu erzeugen oder eine Opferrolle einzunehmen.
Meine Entwicklung wurde durch viele verschiedene Ereignisse in eine Richtung gelenkt, von der ich mit meinem heutigen Wissen rückblickend behaupten kann, dass sie zwingend notwendig war.
Jetzt könnte man sagen, dass das Gehirn nur eine Rechtfertigung für das sucht, was passiert ist, aber damit würde ich es mir zu einfach machen.
Ich glaube daran, dass bestimmte Erlebnisse unumgänglich waren, weil ich ohne sie heute ein ganz anderer Mensch wäre und anders denken würde.
Mein Geist und meine Seele hatten die Chance, Dinge zu sehen, die den meisten Menschen verborgen bleiben.
Schon als Kind musste ich das Böse im Menschen sehen und erleben.
Wahrscheinlich würden die meisten Menschen diesen Erfahrungen mit Erschrecken oder ungläubig begegnen, da jedes einzelne Erlebnis für sich bereits zum Zusammenbruch ihres ursprünglichen Wesens führen würde.
In meiner Kindheit wurde ich mit Menschen konfrontiert, deren sexueller Trieb offensichtlich fehlgeleitet war, und in meiner Jugend bin ich auf Menschen gestoßen, die keine andere Möglichkeit sahen, als ihre Wut an mir und an anderen schwächeren Menschen auszulassen.
Trotzdem begab ich mich schon damals auf die Suche nach der Wahrheit, nach dem Grund und nach dem Sinn dieser Erfahrungen.
Lange habe ich aber nur Bruchstücke erkannt, weshalb ich vieles noch nicht richtig zuordnen konnte.
Einen großen Teil der Antworten habe ich erst erhalten, nachdem ich mich selbst aus diesem Leben entfernen wollte.
Vieles fühlte sich schon in meiner Kindheit nicht richtig an und ich habe bereits in sehr jungen Jahren rebelliert.
Heute im jetzt weiß ich, dass es sich dabei nur um die ersten Versuche meiner Seele handelte, mein Leben in die richtige Richtung zu lenken.
Fernsehen und Handys gab es zu dieser Zeit noch nicht. Deshalb war ich während der ersten Jahre meiner Kindheit oft draußen in der freien Natur.
Natürlich steht die Entwicklung der Weltanschauung und der Weitsicht bei einem Kind noch ganz am Anfang. Trotzdem hat mich jedes noch so kleine Ereignis geprägt, um mich letztendlich auf den heutigen Weg zu bringen, damit ich so sein kann, wie ich bin, und damit ich so denken kann, wie ich es tue.
Da ich in meinem Buch immer wieder die Religionen und die Kirche erwähnte, muss ich an dieser Stelle hinzufügen, dass ich evangelisch oder, anders gesagt, christlich erzogen wurde.
Aus diesem Grund habe ich mich über viele Jahre hinweg, wenn auch nicht unbedingt freiwillig, mit der Kirche und der Religion auseinandergesetzt.
Dieser Teil meiner Erfahrungen hat mir natürlich auch den Glauben beigebracht, was sich aber schon bald in eine Richtung entwickelte, die meiner Meinung nach ganz sicher nicht vorgesehen war.
Obwohl jeder irgendwie an irgendetwas und an eine sogenannte göttliche Fügung glaubt, ist es nicht leicht, den Glauben grundlegend zu verstehen und umzusetzen. Eigentlich sollte dieses Thema völlig unkompliziert sein.
In Wirklichkeit ist es aber unglaublich schwierig und komplex.
Selbstverständlich gibt es eine höhere Macht und natürlich ist der Mensch nur ein sehr kleiner, geringer Teil des großen Ganzen.
Aufgrund meiner zahlreichen negativen Erfahrungen – und ich rede hier nicht von einer blutigen Nase – musste ich schon sehr früh lernen, meinen Geist und meinen Kopf zu nutzen, um mit der für mich zum damaligen Zeitpunkt noch unendlich großen Welt zurechtzukommen.
Während sich andere Kinder in meinem Alter mit der Frage beschäftigten, was das tollste Spielzeug und ihre absolute Lieblingsbeschäftigung ist, habe ich gelernt, auf der Straße zu überleben.
Wenn man es negativ betrachtet, hatte ich zum falschen Zeitpunkt die falschen Menschen kennengelernt. Aus meiner heutigen Sicht erfüllte aber auch dieser seine vorbestimmte Rolle.
Diese Jahre haben mich sehr stark geprägt, da ich durch meinen Drang, nicht mehr nach Hause zu wollen, immer wieder Menschen begegnet bin, die mich als Kind glauben ließen, sie wollten mir helfen.
In Wahrheit aber ganz andere Motive hatten, die ich aber nicht immer erkennen konnte.
Unsere Sexualität gehört zu den Triebfedern für unsere Weiterentwicklung und dieser Trieb stellt alles andere in den Schatten.
Evolutionsbedingt ist die Sexualität absolut notwendig, um den Fortbestand aller Lebewesen zu sichern.
Bei uns Menschen hat sie sich aber in eine Funktion verwandelt, die oftmals irrational ohne jede Logik im Vordergrund steht.
Ganz egal, was auch immer in Deinem Leben passiert ist oder noch passieren wird, alles geschieht aus einem bestimmten Grund.
Und völlig unabhängig davon, worum es sich handelt, geht es um das Ziel, Deine Entwicklung in die Richtung zu lenken, für die Dein Geist vorgesehen ist.
Erst durch das Zerbrechen meiner Gefühlswelt bin ich in die Lage versetzt worden, meinen Geist und meinen Kopf so zu nutzen, wie ich es heute tue.
Es hat viele Jahre gedauert, bis ich mich aus dem Kreislauf der Wut und des Hasses befreien konnte, aber auch dies gehörte zu meiner Entwicklung.
Heute betrachte ich diese Erfahrungen als unbedingt notwendig.
Mein Umdenken begann erst viel später, nachdem ich wiederholt von anderen Menschen gebrochen worden war.
Dem letzten Ereignis folgte ein totaler Zusammenbruch meines gesamten Systems, der mich sozusagen auf null gestellt hat, und damit begannen mein eigentlicher Wandel, meine Visionen und meine verstärkte Wahrnehmung von allem.
Jetzt könnte man vielleicht meinen, dass ich heute nur so denke und empfinde, weil ich gebrochen wurde und weil mein Unterbewusstsein eine Erklärung für all die Ungerechtigkeit und für die Wut in mir suchte.
Für eine gewisse Zeit habe ich das auch geglaubt, aber schließlich habe ich angefangen, meine Empathie und meine gesteigerte Wahrnehmung genauer zu durchleuchten und mein Leben darauf auszurichten.
Weil alles seinen Grund hat und weil hier alles diesem System unterliegt, spielt das, was mir passiert ist, in dieser Welt keine Rolle.
Wesentlich wichtiger war es für mich, die Antwort auf meine Fragen an einem Ort zu suchen, der auf dem normalen Weg nicht zu finden ist.
Da ich die Handlungsweise der Menschen nicht immer verstehe, sagt man mir sicher auch eine spezielle Form von Autismus nach.
Der Grund dafür besteht darin, dass sich mein gesamtes Denken und Empfinden noch von dem der meisten Menschen auf dieser Welt unterscheidet.
Vielleicht gehört ja auch dies zum globalen Entwicklungsprozess, aber ich bin davon überzeugt, dass es für uns Menschen einen Weg gibt, einen höheren Entwicklungsstatus zu erreichen.
Zunächst muss man dafür aber begreifen, was in der Realität unserer Welt vor sich geht und warum wir in dieser Form existieren.
Wenn es einen Beweis dafür gäbe, dass eine andere Welt existiert, würden die Menschen vielleicht schon längst ganz anders handeln und sich auf das konzentrieren, was uns wirklich ausmacht.
Dies schließt alles mit ein, denn das, was einen einzelnen Menschen betrifft, betrifft uns alle.
Hier lautet die entscheidende Frage nicht, ob es geschieht, sondern wie es geschieht.
Kurioserweise haben wir die Beweise dafür täglich vor unseren Augen, aber viel zu viele Menschen bemerken es noch nicht. Für die Quanten-Ebene gilt, dass alles, was einmal existierte, für immer bestehen bleibt.
Dies betrifft auch Gedanken und Worte.